Narbenbehandlung


Eine bewährte Methode der Narbenbehandlung ist die Narbenmassage. Sie dient zur Mobilisierung der Narbe.

Dabei kann:

  • die Durchblutung des Narbengewebes nachhaltig verbessert werden
  • Die Verklebung des Narbengewebes mit den darunter liegenden Gewebsschichten gelöst werden
  • ein Schrumpfen des Narbengewebes verhindert werden
  • die Neigung des Narbengewebes sich zusammenzuziehen verringert werden
  • ein Reiz für die Umwandlung der Narbe in funktionstüchtiges Gewebe gesetzt werden
  • die Narbe elastischer und oft auch weniger auffällig werden

In der Narbenbehandlung wird mit speziellen Mobilisationstechniken der klassischen Massagetherapie oder der Bindegewebsmassage gearbeitet. Bei Stauungen von Lymphflüssigkeit im verletzten Gewebe, kommt gegen die Schwellung zudem die Manuelle Lymphdrainage zum Einsatz. je nach Narbenbildung kann auch das Aufkleben eines elastischen Kinesiotapes, der Einsatz von Ultraschall sinnvoll sein.
Narben entstehen bei der Heilung von Wunden. Bei oberflächlichen Verletzungen schließt der Körper die Wunde durch gleichartige Zellen. Ist jedoch das gefäßreiche Bindegewebe beschädigt, wird die Wunde mit Ersatzgewebe wieder aufgefüllt. Dieses ordnet sich unstrukturiert an, ist weniger elastisch, kaum von Nerven durchzogen und schwächer durchblutet. Durch Zugkräfte an der Wunde, z. B. bei häufiger Bewegung, werden zu viele Kollagenfasern gebildet, was zu wulstigen oder wuchernden Narben führt.
Befindet sich eine unelastische Narbe in Gelenknähe, kann dies zu Bewegungseinschränkungen führen. Aber auch Narben z. B. im Bauchraum nach einer Blinddarmoperation, können die Funktion des Bewegungsapparats oder der Organe stören. Häufig wird dann eine unbewusste Schonhaltung eingenommen, die an anderen Körperstellen Schmerzen hervorrufen kann. Eine noch gestörte Narbe kann das vegetative Nervensystem beeinflussen, was zu Störungen in ganz anderen Köperabschnitten führen kann.
Der beste Effekt wird erzielt, wenn die Therapie frühzeitig beginnt. Ab der dritten Woche haben sich im Wundgewebe bereits einige neue Gewebefasern miteinander vernetzt und reagieren auf sanfte Zug- und Druckreize, die Therapie kann beginnen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Wunde geschlossen und evtl. Fäden gezogen sind.